Kapitalmarktüberblick - Ausgabe 03-2020
Die derzeitige Fiskal- und Geldpolitik der Staaten und ihrer Zentralbanken erinnert stark daran, daß mit der Corona Pandemie die nächste Runde der finanziellen Repression eingeläutet wurde. Lesen Sie hierzu unseren Kapitalmarktüberblick für das 3. Quartal 2020.
Kapitalmarktausblick für das vierte Quartal 2020
Die Erholung der globalen Kapitalmärkte hat sich im dritten Quartal verlangsamt fortgesetzt. Im Monat September 2020 folgte eine Seitwärtsbewegung, die sich in den kommenden Wochen fortsetzen dürfte. Die Kapitalmärkte bereiten sich auf einen turbulenten Herbst 2020 vor, der von drei Events geprägt sein wird. Im November 2020 findet die Präsidentschaftswahl in den USA statt. Derzeit liegt der Präsidentschaftskandidat Joe Biden in den meisten Umfragen deutlich vorne. Kommt es in den USA zu einem Machtwechsel im Weissen Haus, dann dürften die amerikanischen Börsen mit fallenden Kursen darauf reagieren.
Die Europäer bereiten sich derweil auf einen "harten" Brexit vor, d.h. den Austritt der Briten aus der Europäischen Union ohne ein Folgeabkommen, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der Europäischen Union so zu regeln, daß die gegenseitigen Beeinträchtigungen überschaubar bleiben. Die Folgen eines "harten" Brexit sind derzeit noch kaum in den Kursen eingepreist, obwohl die Verhandlungen aus heutiger Sicht gescheitert sein dürften. Bestenfalls vereinbaren beide Parteien noch eine Verlängerung der Übergangsfrist, um im kommenden Jahr die Verhandlungen fortzusetzen. Als Argument könnten die Wirren der Corona-Pandemie herangezogen werden.
Ferner steigen weltweit erneut die Zahlen der Corona-Neuinfektionen in den Industrienationen. Erneut drohen regionale Lock-Downs und wieder leidet die Wirtschaft unter den Folgen der Pandemie. Die wirtschaftliche Erholung der Industrienationen wird sich folglich in den nächsten Monaten weiter verlangsamen und könnte je nach Verlauf sogar gänzlich zum Erliegen kommen. Aus fundamentaler Sicht stehen uns insofern eher schlechtere Wirtschafts- und Unternehmensdaten ins Haus. All diesen Einflüssen steht eine weiterhin expansive Geldpolitik der Notenbanken gegenüber, die zunehmend von einer expansiven Fiskalpolitik der Industrienationen flankiert wird. Die Geldschwemme wird uns noch weiterhin erhalten bleiben.
Insofern kommen langfristige Investoren weiterhin um die globalen Aktienmärkte nicht herum, da die Aktie als Substanzwert langfristig einen besseren Inflationsschutz bietet. Im direkten Vergleich mit Immobilienpreisen oder den Preisen für verzinsliche Wertpapiere erscheint die Anlageklasse Aktien immer noch relativ günstiger. Aufgrund der großen Geldschwemme spielen fundamentale Erwägungen immer weniger eine Rolle. Je mehr Kapital sich im Umlauf befindet, desto mehr Kapital fließt über kurz oder lang in den Aktienmarkt. Solange dies der Fall ist, muß der Aktienmarkt langfristig steigen, denn die Geldmengen werden erheblich ausgeweitet und die Staaten werden von den Notenbanken finanziert. Lesen Sie mehr dazu im Kapitalmarktüberblick III-2020.
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Quartalsbericht III-2020 - Honorarberatung Bodensee
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